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Computerchips aus Siliziumkarbid: Eine Technologie, an die die MIG Fonds früh geglaubt haben, setzt sich durch

Ein Beitrag von Dr. Sören Hein
Partner der MIG AG

Vor über zweieinhalb Jahren haben wir die Siltectra äußerst erfolgreich für 124 Millionen Euro an den Münchner DAX-Konzern Infineon verkauft. Das Dresdner Unternehmen ist in der Halbleiterindustrie angesiedelt und hatte eine Technik entwickelt, um Wafer aus Siliziumkarbid besonders effizient zu splitten. Und weil wir ehemalige Beteiligungsunternehmen nie ganz aus den Augen verlieren, verfolgen wir derzeit mit großer Freude, dass der innovative Werkstoff Siliziumkarbid, in der Fachsprache kurz SiC, und damit auch die Technik, die SiC-Wafer zu schneiden, einen enormen Wachstumsschub erfährt. Als Deep-Tech Investor haben wir großes Interesse daran, dass die von uns finanzierten und begleiteten Technologien nach dem Exit ein passendes Zuhause finden und für den Käufer gewinnbringend zum Einsatz kommen. Es kommt hinzu, dass wir als Gründungsinvestor von Zadient der SiC-Technologie treu bleiben – aber dazu gleich mehr.

 

MIG Fonds als Technologie-Vorreiter

 

Infineon hat jüngst über das „Handelsblatt“ („Ungeahntes Wachstum“) deutlich gemacht, wie zufrieden sie mit der SiC-Technologie und ihrer Akquisition sind. Gerade in Zeiten, in denen Chips zur internationalen Mangelware geworden sind. Engpässe bei der Versorgung mit Leistungshalbleitern führen zu schmerzhaften Produktionsausfällen in der Automobilbranche, aber auch in anderen Industrien führen.

 

Der Markt für Computerchips aus Siliziumkarbid soll bis Mitte des Jahrzehnts jährlich um 30 bis 40 Prozent wachsen. Allein die Automobilindustrie könnte bis 2025 ein jährliches Volumen von entsprechenden Leistungshalbleitern von 1,5 Milliarden Euro ordern.

 

Der DAX-Konzern will seinen Umsatz mit SiC-Chips im laufenden Jahr auf 160 Millionen Euro verdoppeln, da immer mehr Kunden die Vorteile des neuen Materials schätzen. Die Computerchips aus Siliziumkarbid, so ein Infineon-Manager im Handelsblatt, „ermöglichen kompaktere Lösungen, geringere Energiewandlungsverluste beziehungsweise eine Kombination aus beidem.“ Das Material Siliziumkarbid ist zwar teurer als das in der Halbleiterproduktion übliche Silizium, bei energieintensiven Anwendungen etwa bei Elektroautos würde sich der Mehrpreis aber meist nach sechs bis zwölf Monaten bezahlt machen, so der Artikel weiter.

 

Der Markt für Computerchips aus Siliziumkarbid soll bis Mitte des Jahrzehnts jährlich um 30 bis 40 Prozent wachsen. Allein die Automobilindustrie könnte bis 2025 ein jährliches Volumen von entsprechenden Leistungshalbleitern von 1,5 Milliarden Euro ordern.

 

Der innovative Werkstoff Siliziumkarbid ist für Infineon insofern ein Wachstumstreiber und wichtiges Element der Strategie. Der Konzern war für Siltectra rückblickend der optimale Käufer, auch weil er das Know-how und die Power besitzt, die Technologie auszubauen und erfolgreich zu nutzen. Dies schafft für die MIG im Markt Vertrauen und kann bei künftigen Exits helfen.

 

Computerchips aus Siliziumkarbid auf dem Vormarsch

 

Auch Analysten sehen die SiC-Technologie auf dem Vormarsch. Amine Allouche von System Plus Consulting merkt jedoch auch an, dass neben dem Preis für die Wafer weiterhin die Komplexität bei den Verfahrensschritten es derzeit verhindern, dass die SiC-Anwendungen einen noch größeren kommerziellen Erfolg erzielen.

 

Und an diesem Punkt kommt Zadient im französischen Chambéry ins Spiel, dessen Seed-Finanzierung wir im Februar 2021 angeführt haben. Zadient ist auf die Herstellung von Siliziumkarbid-Material spezialisiert. Letztlich entscheidet die Qualität der Kristalle direkt über die Produktionsausbeute, also über die Anzahl produzierter Chips, die von verkäuflicher Qualität sind. Obendrein ist Zadients Innovation auch kostenseitig attraktiv.

 

Mit Zadient beteiligen wir uns am zweiten erfolgversprechenden Unternehmen im spannenden SiC-Markt. Zadient kommt zugute, dass wir unsere bei Siltectra erworbenen Netzwerke und Erfahrungen einbringen können.

 

Nach rund einem halben Jahr seit unserem ersten Engagement können wir schon jetzt sagen: die Firma entwickelt sich gut.

5. August 2021 | Foto: Infineon

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