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Fortschritte in der Digitalisierung der deutschen Gesundheitsbranche

Ein Kommentar von Boris Bernstein, Partner der MIG Verwaltungs AG

Deutschland ist nicht gerade berühmt für seine Führungsrolle in der Digitalisierung, schon gar nicht in der öffentlichen Verwaltung oder im Gesundheitswesen. Jetzt aber kann man einen Silberstreif am Horizont erahnen: Im vergangenen Sommer hat das Bundeskabinett das „Gesetz für eine bessere Versorgung durch Digitalisierung und Innovation“ (DVG) vorgelegt. Gesundheitsminister Jens Spahn hält also sein Versprechen, mehr Innovation ins deutsche Gesundheitswesen zu bringen. Auch wenn es manchen Digital Health-Pionieren nicht weit genug geht: Das DGV ist ein großer Schritt in die richtige Richtung! Es wird nicht nur die Patientenversorgung verbessern, sondern auch das MIG-Portfoliounternehmen Liva Healthcare in Deutschland beflügeln.

Künftig werden die Kassen zumindest ein Jahr lang die Kosten übernehmen. Wenn der Anbieter nachweist, dass die App die Versorgung verbessert, zahlen die Kassen sogar dauerhaft.

Was die Patienten davon haben? Zum Ersten: Gesundheits-Apps! Gibt es natürlich schon in jedem App Store, aber bislang müssen Patienten dafür selbst zahlen. Künftig werden die Kassen zumindest ein Jahr lang die Kosten übernehmen. Wenn der Anbieter nachweist, dass die App die Versorgung verbessert, zahlen die Kassen sogar dauerhaft. Zweitens: Patienten dürfen künftig Online-(Video-)Sprechstunden nutzen. Man muss sich das einmal vorstellen: Bislang war es Ärzte sogar verboten, diese auf ihrer Internetseite anzubieten! Drittens müssen Arztbriefe und Verordnungen auch digital versandt werden.

An dem Projekt basteln Ministerien und Kassen schon seit Jahren – jetzt kommt endlich Schwung in den Laden!

Auch die Leistungserbringer und Versicherungen werden auf Trab gebracht: Apotheken und Krankenhäuser müssen sich an die Telematikinfrastruktur anschließen. So heißt das Netz, das Ärzte, Krankenhäusern und Apotheker elektronisch verknüpft. An dem Projekt basteln Ministerien und Kassen schon seit Jahren – jetzt kommt endlich Schwung in den Laden!

 

Noch besser: Der Innovationsfonds wird um weitere fünf Jahre verlängert. Sein Budget von 200 Mio. Euro jährlich finanziert innovative Versorgungsprojekte. Und schließlich dürfen Kassen selbst künftig direkt in junge Unternehmen investieren. In den USA ist das schon seit Jahren üblich – warum sollten die Kassen aus dem lukrativen Startup-Geschäft auch ausgeschlossen werden?   

 

Details des DVG muss der Gesetzgeber noch ausarbeiten, aber es ist offensichtlich: Endlich hat der Staat erkannt, dass die Digitalisierung der Gesundheitsbranche dringend nötig ist. Die berüchtigte elektronische Patientenakte wurde übrigens aus dem Gesetzesentwurf gestrichen – sie soll nun zu einem späteren Zeitpunkt durch ein eigenes Gesetz ermöglicht werden. 

Für Liva Healthcare ist das neue Gesetz ein Segen.

Für Liva Healthcare ist das neue Gesetz ein Segen. Die Firma macht bisher hauptsächlich in Skandinavien und Großbritannien Umsatz, hat aber auch Deutschland im Visier. Zusammen mit dem Management entwickelt MIG jetzt eine Strategie, wie Liva Kooperationen mit privaten und gesetzlichen Kassen angeht. Das neue Gesetz könnte ein Turbo für die Gespräche sein. Noch dazu, weil Liva schon einen Vorsprung vor seinen Wettbewerbern hat: Die Versorgungsverbesserung ist schon durch mehrere Studien belegt. Prima für Liva, noch besser für die MIG-Anleger.

 

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