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immatics geht an die börse

Immatics an der Nasdaq gelistet

Ein Kommentar von Michael Motschmann, General Partner der MIG AG.

Immatics aus Tübingen, in der Krebsimmuntherapie seit Jahren mit vielversprechenden Ansätzen tätig, gab vergangene Woche bekannt, an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq gelistet zu sein.

 

Damit hat nach BioNTech ein zweites Biotechnologieunternehmen, an dessen langjährigem Wachstum die MIG Fonds mit großem Engagement mitgewirkt haben, innerhalb von nur wenigen Monaten den Weg einer Notierung an der wichtigsten Technologiebörse der Welt gewählt. Der Schritt ist strategisch richtig. Immatics, das in Texas inzwischen ein zweites starkes Standbein aufgebaut hat, benötigt frisches Kapital, um den eingeschlagenen Pfad weiter mit hoher Geschwindigkeit zu beschreiten.

» Dem Börsengang am 2. Juli
ging in den vergangenen
Monaten eine komplexe
Transaktion voraus. «

Am 17. März ist Immatics eine verbindliche Vereinbarung zur Fusion mit Arya eingegangen. Arya ist eine sogenannte „Special Purpose Acquisition Company“ (SPAC), die von Perceptive Advisors mit dem Ziel gegründet wurde, mit einem ausgewählten Biotechnologieunternehmen, nämlich Immatics, zu fusionieren und das zusammengeschlossene Unternehmen dann an die US-Börse Nasdaq zu bringen. Dieses Vorhaben wurde nun realisiert. Mit dieser Form des Listings konnten die mit einem IPO verbundenen Risiken vermindert werden.

Neues Kapital in Höhe von rund 253 Millionen US-Dollar

Mit dem jetzigen Abschluss der Unternehmenszusammenführung erhält Immatics neues Kapital in Höhe von rund 253 Millionen US-Dollar. In dieser Summe sind Beträge von führenden institutionellen US-Investoren aus dem Healthcare-Sektor enthalten, die im Rahmen der Transaktion an Bord geholt wurden. Das Vertrauen dieser Investoren, die den Biotechnologiemarkt bestens kennen, ist ein weiterer Beleg für die Exzellenz von Immatics.

 

Die MIG Fonds sind seit 2010 an Immatics beteiligt. Zu den bisherigen Investoren gehören unter anderem dievini Hopp BioTech, AT Impf (Familie Strüngmann) und Wellington Partners. Die Firma firmiert nun als Immatics N.V.

Derzeit vier klinische Studien in der Pipeline

Mit dem Erlös der Transaktion verfügt Immatics N.V. über zusätzliche Mittel, um sein anspruchsvolles Programm zur Entwicklung und Herstellung von T-Zell-Immuntherapien für die Behandlung von Krebs weiter zu forcieren. Bereits in der Vergangenheit gelang es Immatics mit Hilfe von Kooperationen mit den führenden Pharma- und Biotechnologiefirmen Amgen, Genmab, Celgene und GSK Zahlungen von knapp 210 Millionen US-Dollar zu mobilisieren. Für Dr. Harpreet Singh, Mitgründer und CEO von Immatics, ist das jetzige Listing auch die Gelegenheit, Sichtbarkeit, Reichweite und Flexibilität des Unternehmens zu erhöhen. Singh und sein Team wollen neue Therapiemöglichkeiten für Krebspatienten bereitstellen und dazu ihre beiden Programme für adoptive Zelltherapien sowie bispezifische TCR-Moleküle weiter vorantreiben. Der Plan, an zwei Strängen zu entwickeln, ist ambitiös. Derzeit sind vier klinische Studien mit verschiedenen Zelltherapien und in mehreren Krebserkrankungen in der Pipeline sowie eine Reihe vielversprechender präklinischer Programme. Der erweiterte finanzielle Spielraum ist also hilfreich.

» Wir sind stolz, dass nach dem
Börsengang von BioNTech im
Oktober 2019 nun mit Immatics
ein weiteres unserer
Portfoliounternehmen an der
Nasdaq notiert ist. «

Dies ist keine Selbstverständlichkeit. Dabei verfolgt Immatics ähnliche Ansätze in der hochinnovativen Krebsimmuntherapie wie BioNTech, das derzeit in einem weiteren Indikationsfeld für Schlagzeilen sorgt. Auf Basis seiner mRNA-Technologie arbeitet BioNTech, wie einige andere Unternehmen auch, an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Covid-19 Erkrankung. Die positive Entwicklung des Börsenkurses von BioNTech seit des IPOs ist auch auf diese Sondersituation zurückzuführen. Wir werden gespannt beobachten, ob auch Immatics am Kapitalmarkt eine ähnlich positive Performance erzielen kann.

Ein Instrument in Richtung Exit

Für die MIG Fonds bedeutet das Listing ein Instrument in Richtung Exit: Nach einer üblichen Sperrfrist von sechs Monaten werden unsere Aktien frei handelbare sein. Das wird uns die Flexibilität verschaffen, wenn sich die Gelegenheit bieten sollte, unsere Anteile im Interesse unserer Investoren zu verkaufen. Bis dahin heißt es: Daumen drücken für die nächste deutsche Biotechnologie-Hoffnung!

Artikel vom 16. Juli 2020 | Foto: Immatics

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